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Die Patrimonialgerichtsbarkeit ist ein Mythos. Sie steht fr die Rckstndigkeit der politisch-sozialen Ordnung und die Beharrungskraft der konservativen Eliten in Preuen. Entspricht dieses Bild der Realitt? Monika Wienfort zeigt in ihrer grundlegenden Untersuchung, dass sich die preuischen Patrimonialgerichte in der ersten Hlfte des 19. Jahrhunderts von gutsherrlichen Verwaltungsinstanzen zu modernen Gerichten wandelten, bei denen vor allem die Rechtsangelegenheiten der lndlichen Eigentmer verhandelt wurden. Zunchst fragt sie nach der Rolle dieser Gerichte im Prozess der Staatsbildung, sodann nach den sozialen Beziehungen auf dem Lande und der lndlichen Wirtschaft. Schlielich geht es um den Wandel der lndlichen Rechtskultur unter dem Einfluss des Staates. Die Abschaffung der Patrimonialgerichtsbarkeit, die oft als eine der wenigen brgerlichen Erfolge der Revolution von 1848/49 galt, strkte vor allem den Staat. Die brgerliche Gesellschaft verlor Partizipationsmglichkeiten im Rechtssystem, die nur schwer zurckzugewinnen waren.

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9786613757067

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