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Wir fuhlen es mehr und mehr, dass der Gedanke des deutschen Staates, wie er von den Denkern des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts erfasst und ausgesprochen wurde, seine eigentliche schwerste und tiefste geschichtliche Probe noch zu bestehen hat. [...] Sofern es sich gezeigt hat, dass eine gemeinsame Grundtendenz in Luthers religioesem Prinzip und in Leibniz' philosophischem Wahrheitsbegriff, in Lessings Lehre vom Genie und in Kants Gedanken von der Spontaneitat und Selbstgesetzlichkeit des Geistes, in der Form der goetheschen Dichtung und Weltanschauung wie in Schillers und Fichtes Freiheitslehre erkennbar ist: so liegt hierin zugleich die Zuversicht gegrundet, dass die Kraft, die hier am Werke war, nicht erloschen ist, sondern dass sie sich an allen entscheidenden Wendepunkten der deutschen Geschichte von neuem bewahren wird. Die Krafte, die uns jetzt unwiderstehlich einem noch dunklen und unbekannten Ziele entgegenzutreiben scheinen, werden sich zuletzt jenen Machten innerlich verwandt erweisen, auf denen die deutsche Geistesgeschichte als Ganzes in ihrer tiefen inneren Folgerichtigkeit und Geschlossenheit beruht. [Auszug aus dem Buch]

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9781092460538

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