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"Mit 2015 liegt ein Jahr der Krisen hinter uns. Viele Gewissheiten sind infrage gestellt worden. Die Flüchtlingsthematik hat unsere Gesellschaft tief verunsichert. Die einen glauben, dass wir helfen müssen und dass der Zuzug der vielen Immigranten auch eine Change für unsere Gesellschaft ist, die anderen halten den unkontrollierten Zuzug für eine Gefahr. Oft schwanken die selben Personen zwischen Bangen und Hoffen hin und her. Die Hilfsbereitschaft so vieler freiwilliger Helfer hat im In- und Ausland überrascht. Hier ist wie aus dem Nichts eine neue Art der Nachbarschaftshilfe entstanden, die auch Hoffnung auf andere Formen des Miteinanders in der Zukunft macht. Die Flüchtlingskrise schien wie ein Weckruf für eine Gesellschaft zu sein, in der alles geregelt schien. Anfang 2016 hat es in Köln Attacken von zumeist nordafrikanischen Männern auf Frauen gegeben. Eine Woche später verteilten Flüchtliche am Hauptbahnhof von Köln an Frauen Blumen mit der Botschaft ""Nicht in meinem Namen!"" Einen Tag später folgten Attacken von Hooligans gegen Ausländer. Die gerade von Entwicklungsminister Müller geäußerte Vermutung, dass erst 10% der Flüchtlinge Ende 2015 ihr Ziel erreicht haben, geht von begrenzten Flüchtlingszahlen aus. In Wirklichkeit kann niemand eine Ende der Flüchtlingswelle vorhersagen. Was wir aber sagen können, ist wie die Zivilgesellschaft bisher funktioniert hat und ob sie noch in der Lage ist große Menschengruppen in sich einzubinden. Was bei dieser Untersuchung zu Tage treten wird, ist überraschend. Wir leben in einer Zeit der Herausforderungen. Wir müssen uns wieder einmal neu erfinden. Europa ist als christliches Projekt entstanden, das sich später in ein Projekt der Bürgerrechte wandelte. In den letzten Jahrzehnten ist Europa zu einer Sphäre des geschützten Wohlstandes verkommen, wobei die Werte die uns allen gemeinsam sind etwas aus dem Blick geraten sind. Europa steht noch immer für die Freiheit des Einzelnen zur Selbstverwirklichung. Das ist was so viele Menschen hier suchen. Ein Ende der Bevormundung durch paternalistische traditionelle Gesellschaften. In der Zukunft werden Atheisten und Christen diesen Raum mit einer immer größeren Zahl von Moslems teilen. Es ist daher Zeit darüber nachzudenken, was Integration in einer post-modernen Gesellschaft eigentlich heißt. Dieses Buch möchte am Ende der Zeit der Sicherheit aufzeigen, wo wir stehen und in welche Richtung wir uns bewegen könnten. Unsere Lösungsversuche werden besser funktionieren, wenn wir diese Bestandsaufnahme zur Kenntnis nehmen. Grund zur Hoffnung gibt es immer. Warum dies so ist kann uns die Wissenschaft zwar nicht immer sagen, aber solange wir den Wunsch haben zu verstehen, was vor sich geht, kann sie uns dabei helfen.Peter Campelo bietet einen Überblick über die Kommunikations-und Integrationsforschung über die post-moderne Gesellschaft mit überraschenden Schlussfolgerungen für die heutigen Herausforderungen der Flüchtlingskrise und Toleranzdebatte."

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9781523341092

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